Mechatronische Skibindung
Mechatronische Skibindung mit Livedarstellung auf Laptop (Technische Universität München Professur für Sportgeräte und -materialien)
Herkömmliche Skibindungen mit rein mechanischer Auslösung zeigen sich diesbezüglich als ungenügend. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat das Projekt „Mechatronische Skibindung" in 3 1⁄2 Jahren intensiver Forschung eine innovative Lösung entwickelt. Das Projekt wurde von der Bayerischen Forschungsstiftung gefördert und in Zusammenarbeit der TU München mit den Industriepartnern Marker GmbH, Völkl GmbH, Schöffel Sportbekleidung GmbH, Interactive Wear AG und 2D Debus & Diebold Meßsysteme GmbH durchgeführt.
Studien haben gezeigt, dass bestimmte Kombinationen von Parameterwerten auf riskante Situationen hinweisen, die potenziell zu Kreuzbandverletzungen führen (z. B. Hermann 2021, Freudiger & Friedrich 2000).
Die mechatronische Skibindung ist ein technologisches System, das Sensoren verwendet, um diese kritischen Parameter beim Skifahren zu überwachen und den Auslösewert der Skibindung im Rahmen der aktuellen ISO 11088 anzupassen.
Geschlechterspezifische Unterschiede in Verletzungsvorgängen werden dabei berücksichtigt. Die Sensoren sind sowohl in den Ski, den Skischuh, die Bindung sowie die Bekleidung integriert und erfassen u. a. Kniewinkel, Muskelaktivierung, Fahrgeschwindigkeit, wirkende Kräfte in Bindung und im Schuh sowie Beschleunigungen und Winkelgeschwindigkeiten der Ski.
Damit ist ein System entstanden, das neben dem dargestellten Sicherheitsaspekt auch eine ausführliche Rückmeldung zur Skitechnik ermöglicht, zum Beispiel zum Kantwinkel oder zum Driftanteil.