2017 Forschungsverbund

ForBIMed - Identifikation neuer Biomarker in der Infektionsmedizin

Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen sind laut WHO in Mitteleuropa die dritthäufigste Todesursache, in ärmeren Regionen sogar die häufigste. Viele Erreger sind wandlungsfähig, entwickeln multiple Resistenzen gegen Antibiotika oder Virostatika oder entziehen sich dem Zugriff durch Impfstoffe.

Neue Antikörper gegen Zuckerstrukturen in der Zellwand ermöglichen den spezifischen Nachweis pathogener Schimmelpilze. (Quelle: LMU, Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen)

Im Zentrum des ForBIMed-Verbundes stand die Identifikation und Bewertung von neuen Biomarkern zur Entwicklung innovativer Produkte für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionserkrankungen.

Im Rahmen des Verbundes beschäftigten sich 11 akademische Einrichtungen in Zusammenarbeit mit 9 vornehmlich bayerischen Firmen mit der Entwicklung besonders sensitiver, einfach anzuwendender und schneller Verfahren zur Differenzialdiagnose von bakteriellen und viralen Infektionen. Darüber hinaus wurden neue immunologische oder zelluläre Biomarker zur verbesserten Therapiesteuerung beispielsweise bei Transplantationen oder nach Impfung gegen z. T. lebensbedrohliche Erreger vorgestellt.

Einige der Entwicklungen, wie z. B. Systeme zum Nachweis bakterieller oder viraler Therapieresistenzen oder zur Qualifizierung von T-Zellen für zelluläre Therapieansätze werden derzeit klinisch validiert und stehen an der Schwelle zur Markteinführung. Die Firmen gehen nach konservativen Schätzungen über die nächsten 5 Jahre von kumulierten Umsätzen von rund 6 Mio. EUR und der Schaffung von 43 neuen Arbeitsplätzen in Bayern aus.

15 Nachwuchswissenschaftler konnten während der rund 3 Jahre ihre Bachelor-, Master- und naturwissenschaftlichen Doktorarbeiten abschließen. In mehreren Workshops erhielten sie ergänzend wichtige Einblicke in Tätigkeitsfelder jenseits des reinen Wissenschaftsbetriebs. Aus dem Verbund resultierten bislang 5 Patentanmeldungen und über 20 Veröffentlichungen.

Projektfinder
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Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

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Koordination
Universität Regensburg
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Molekulare Mikrobiologie und Gentherapie
Projektpartner
4SC Discovery GmbH
AmVac Research GmbH
Bruker Daltonik GmbH
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Virologisches Institut des Universitätsklinikums
Hyglos GmbH
Lophius Biosciences GmbH
Ludwig-Maximilians-Universität München
Max von Pettenkofer-Institut
Mikrogen molekularbiologische Entwicklungsgesellschaft mbH
NovaTec Immundiagnostica GmbH
Sirion Biotech GmbH
Stage Cell Therapeutics GmbH
Technische Universität München
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene
Technische Universität München
Institut für Virologie
Universitätsklinikum Erlangen
Abteilung für Immunmodulation