2021 Forschungsverbund

FORTiGe Forschungsverbund – Tiergesundheit durch Genomik

Genomische Ansätze inklusive Genom-Editierung mit CRISPR-Cas9 eröffnen der Tierzucht grundsätzlich neue Optionen zur Verbesserung der Tiergesundheit.  

Resultate von genomweiten Assoziationsstudien mit dem Merkmal „Kälbersterblichkeit in den ersten 30 Lebenstagen“ an mehr als zehn Millionen Positionen im Genom von zwei Rinderrassen. Die roten Ausschläge zeigen Genomstellen an, die als Selektionsziele und mögliche Positionen für die Genom-Editierung mit CRISPR-Cas9 in Frage kommen (Quelle: Technische Universität München, Lehrstuhl für Tierzucht).

Das Ziel des Forschungsverbundes FORTiGe war die Erforschung genomischer Ansätze, inklusive Genom-Editierung mit CRISPR-Cas9, zur Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls. Das Verbundprojekt war in Arbeitspakete strukturiert, die sich mit den technischen Voraussetzungen sowie den gesellschaftlichen und juristischen Rahmenbedingungen und der Sicherheit der Verfahren befassten.

Durch sequenzbasierte genomweite Assoziationsstudien konnten Genomstellen identifiziert werden, die als Selektions- und Editierungsziele zur Verbesserung der Tiergesundheit genutzt werden können. Beim Schwein gelang die erfolgreiche Editierung einer Genvariante für Resistenz gegenüber der Ödemkrankheit von Absetzferkeln und beim Rind die Korrektur einer Mutation im TUBD1-Gen, die schwere Entwicklungsstörungen zur Folge haben kann. Weiterhin wurden genomeditierte Hühner gezüchtet, die gegen das aviäre Leukosevirus resistent sind. Umfangreiche Untersuchungen zur Integrität der editierten Genome ergaben keine Hinweise auf eine Erhöhung der Mutationslast.

Die sozialwissenschaftlichen Studien haben aufgezeigt, dass sowohl bei Landwirtinnen und Landwirten als auch bei der breiten Öffentlichkeit Überlegungen darüber im Zentrum stehen, welche Rolle neue Technologien zur Stärkung einer lokalen, ökologischen und tiergerechteren Landwirtschaft in Klein- und Mittelbetrieben spielen könnten. Im Rahmen der juristischen Begleitforschung wurden Vorschläge für eine Änderung des geltenden Gentechnikrechtes erarbeitet, wonach Tiere mit genetischen Veränderungen, wie sie sich auch auf natürliche Weise oder im Wege klassischer Tierzüchtung ergeben könnten, aus dessen Anwendungsbereich auszunehmen sind.

Projektfinder
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Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

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Sprecher
Technische Universität München
Lehrstuhl für Tierzucht
Projektpartner
ASR e.V.
Bayern-Genetik GmbH
Besamungsverein Neustadt a. d. Aisch e.V.
EGZH e.V.
Lohmann Tierzucht GmbH
Ludwig-Maximilians-Universität München
Lehrstuhl für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie
Technische Universität München
Professur für Biotechnologie der Reproduktion
Technische Universität München
Professur für Wissenschafts- und Technologiepolitik
Technische Universität München
Lehrstuhl für Biotechnologie der Nutztiere
Technische Universität München
Lehrstuhl für Tierzucht
Universität Passau
Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht