2022 Forschungsverbund

Der bayerische Zelltherapiekatalysator - BAYCELLator

Die Zelltherapie zur Behandlung von Blutkrebs hat bereits großen Erfolg gezeigt. Dennoch werden 80 Prozent der Krebspatienten von soliden Tu-moren betroffen und bleiben von diesem therapeutischen Durchbruch ausgeschlossen. BAYCELLator entwickelt Technologien, die die Wirk-samkeit der Zelltherapie in soliden Tumoren verstärken und die Über-führung in die klinische Prüfung beschleunigen.

links: Mit einer Tumorzelle kultivierte CAR-T-Zellen, bevor sie zu einem Objektträger transferiert wurden (Quelle: Mohamed-Reda Benmebarek, i-Target) rechts: Zellkulturarbeit ist erforderlich, um Zellen von Patienten in einer Laborumgebung unterhalten und für Forschungszwecke nutzen zu können (Quelle: Mohamed-Reda Benmebarek, i-Target)

Zelluläre Therapien gehören zu den vielversprechendsten, aber auch zu den komplexesten Behandlungsformen der modernen Medizin. Zelltherapeutika sind „lebende Medikamente“ und haben Heilungspotenzial zum Beispiel in der Krebs- und Infektionsmedizin. Wahrscheinlich lassen sie sich auch bei vie-len anderen Erkrankungen erfolgreich einsetzen. Insbesondere mit sogenannten chimären Antigenrezeptor-(CAR)-veränderten Immunzellen konnte bei Krebserkrankungen des Blutes die Entwicklung bis zum zugelassenen Medi-kament bereits eindrucksvoll aufgezeigt werden. Auch für häufigere Krebserkrankungen und Infektionen wird ähnliches Entwicklungspotenzial erwartet.

Die Umsetzung dieser Therapien von vielversprechenden präklinischen Forschungsdaten in konkrete klinische Anwendungen ist jedoch schwierig und in Bayern bislang trotz hervorragender Konzepte nur in wenigen Einzelfällen gelungen. Ein Hauptgrund ist die fehlende Bündelung von Expertisen und Technologien in diesem Bereich, sodass alle Entwickler für ihre jeweils konkrete Anwendung meist sehr weit vorne in der klinischen Transferkette beginnen müssen. Die Münchner und Würzburger Universitäten bündeln nun in BAYCELLator ihre Expertisen, um neben den eigentlichen Zelltherapeutika insbesondere die Entwicklung von Basistechnologien (sogenannte Enabler) zu fördern, die das Potenzial haben, in Bayern von dauerhaftem Nutzen für die künftige Entwicklung zellulärer Therapien zu sein. Neue Therapien sollen hierdurch schneller in die Anwendung am Patienten gebracht werden. Langfristig soll dieses Konsortium die Grundlage für den Aufbau eines bayernweiten Zelltherapienetzwerks schaffen.

 

Projektfinder
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Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

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Koordination
Klinikum der Universität München
Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Abteilung für Klinische Pharmakologie, Arbeitsgruppe Immunpharmakologie
Projektpartner
Evotec International GmbH
Helmholtz Zentrum München
Virologie
Juno Therapeutics GmbH, a Bristol Myers Squibb Company
Klinikum der Ludwig-Maximilians- Universität München
Abteilung für Klinische Pharmakologie
Klinikum der Ludwig-Maximilians- Universität München
Haunersche Kinderklinik
Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG
multimmune GmbH
Repairon Immuno GmbH
SCG Cell Therapy GmbH
SIRION Biotech GmbH
T-CURX GmbH
Technische Universität München
Institut für Medizinische Mikro- biologie, Immunologie und Hygiene
Technische Universität München
Institut für Virologie
Technische Universität München
Klinikum rechts der Isar, TranslaTUM
Universität Würzburg
Institut für Systemimmunologie
Universitätsklinikum Würzburg
Medizinische Klinik und Poliklinik II