BeePax – effektive Varroakontrolle mit LiCl
links: Um die Verteilung von Bienenfutter im Volk zu untersuchen, wurde dem Zuckersirup Lebensmittelfarbe beigemengt. Die Abbildung zeigt eine Biene mit rotgefärbter Honigblase. (Quelle: Bettina Ziegelmann) rechts: Honigbiene mit parasitierenden Varroa-Milben. Die Milbe ernährt sich von Hämolymphe, schwächt so die Bienen und überträgt zusätzlich tödliche Viruserkrankungen. (Quelle: Bettina Ziegelmann)
Trotz intensiver Bemühungen sind in den letzten 30 Jahren keine neuen Behandlungsoptionen entwickelt worden. Die Entdeckung der akariziden Wirkung von Lithium könnte eine neuartige Strategie zur Bekämpfung der tödlichen Varroose darstellen.
Im Rahmen des BeePax-Projektes wurden die Wirksamkeit unterschiedlicher Lithium-Salze auf Milben und die Verträglichkeit für Bienen systematisch erprobt. So konnte gezeigt werden, dass Lithium auch unter imkerlichen Bedingungen innerhalb weniger Tage Varroa-Milben auf Bienen effizient abtötet, ohne die adulten Bienen zu schädigen. Gleichzeitig aber wurde beobachtet, dass Lithium schon in niedrigen Konzentrationen Bienenlarven in ihrer Entwicklung schädigt. Lithium, das über das Futter zur Bienenbrut gelangt, kann also starke Schädigungen des Volks verursachen. Erst durch die kontrollierte Abgabe exakt bemessener Mengen von Lithium an das Bienenvolk konnte eine gute Wirksamkeit mit einer zufriedenstellenden Verträglichkeit für Bienenlarven kombiniert werden. Im Anschluss wurden Abgabe-Verfahren erprobt, die auch in der imkerlichen Praxis durchführbar sind. Außerdem wird mit markiertem Futter die Verteilung von Futter im Bienenvolk nachvollzogen.
Mit molekularbiologischen Methoden konnten Hinweise auf die zugrundeliegenden Wirkmechanismen gesammelt und eine zentrale Schaltstelle im Stoffwechsel der Bienen als mechanistisch relevant identifiziert werden. In weiterführenden Experimenten soll diesen Hinweisen nun nachgegangen werden.