BakeTex – Textile Backunterlage
links: Backware auf textiler Backunterlage (Quelle: Fraunhofer HTL) rechts: Versuch mit garnbeschichtetem Gewebe (Quelle: Fraunhofer HTL)
Herkömmliche Backbleche erfordern immer eine Trennschicht, um das Blech zuverlässig vor Anhaftungen zu schützen und einen schnellen Arbeitsablauf zu gewährleisten. Das verursacht einen hohen Materialeinsatz. Außerdem wird beim Backen viel Energie zum Aufheizen der Metallbleche aufgewendet.
Im Rahmen des Projekts BakeTex sollte eine textile Backunterlage für industrielle Bäckereien entwickelt werden, die wie ein Backblech verwendet werden kann. Ziel des Vorhabens war es, ein hitzebeständiges Textil mit integrierter Antihaftwirkung für den Backprozess zu entwickeln, das durch das geringe Gewicht außerdem den Energieverbrauch beim Backen verringert.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein Gewebe aus silikonbeschichteten Para-Aramidgarnen angefertigt und auf einen metallischen Rahmen gespannt. Trotz einer Auflage von 18 % war der Antihafteffekt nicht befriedigend, aber durch die verwendete Bindung war die Luftdurchlässigkeit ausgezeichnet. Um die Antihaftwirkung zu verbessern, wurde vollflächig beschichtet. Dafür wurde ein dünnes Para-Aramidgewebe aus Langstapelfasergarn mit 120 g/m2 angefertigt und mit Silikon beschichtet. Als Zusatzeffekt wurde ein Produktbranding durch Abdrücke der Silikonbeschichtung auf der Backware realisiert.
Eine essenzielle Erkenntnis aus den Versuchen war, dass die Beschichtung für einen Antihafteffekt unabdingbar ist. Die textile Backunterlage weist hervorragende Antihaftwirkung auf und hilft zudem, beim Backen Energie zu sparen. Allerdings muss das Backprogramm angepasst werden, damit die Brötchen genauso knusprig und braun aus dem Ofen kommen wie bei einem Standardblech.
Partner im Projekt waren das Backhaus Fickenscher, die Weberei Wilhelm Zuleeg sowie das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Textile Faserkeramiken in Münchberg.