2023 Kooperationsprojekt

Automatisierte Isolierung von adulten, körpereigenen Stammzellen aus Fettgewebe für die regenerative Zelltherapie – CellRotor 2.0

Die regenerative Zelltherapie ist eine neue Generation der Medizin und gewinnt zunehmend an Relevanz. Im Projekt CellRotor wurde ein Konzept untersucht, welches die Isolation relevanter Zellpopulationen standardisiert. Dies kann die klinische Sicherheit angewandter Therapien und die Vergleichbarkeit von zukünftigen Forschungsergebnissen erhöhen.

Ein Funktionsmodell, das im Rahmen des Projekts entstanden ist. Die Zellen werden im Inneren des Gefäßes prozessiert und wandern dann nach außen in eines der Auffanggefäße (Quelle: InGeneron GmbH, LMU München)

Die Anwendung von Stammzellen zur Regeneration von erkranktem oder geschädigtem Gewebe hat in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen. Hierbei ist vor allem eine Stammzellpopulation in den Fokus gerückt, die als Teil der stromalen, vaskulären Fraktion (SVF) in der Peripherie von Blutgefäßen zu finden ist: die vaskulär-assoziierten pluripotenten Stammzellen. Diese Zellen können von Kapillargefäßen isoliert werden, welche Fettgewebe mit großer Dichte durchziehen. Dabei werden die Zellen nach einer kleinen Fettabsaugung aus dem Gewebeverbund herausgelöst, aufgereinigt und für die spätere Anwendung aufkonzentriert. 

Für die Isolation der SVF wurden in den letzten Jahren unterschiedliche Verfahren entwickelt, jedoch beinhalten all diese Verfahren händisch durchzuführende Prozessschritte. Dies beeinträchtigt vor allem im klinischen Umfeld die Sicherheit und Standardisierbarkeit der Therapien beträchtlich. 

Im Projekt CellRotor wurden durch die beteiligten Partner verschiedene Konzepte entworfen und untersucht, mit denen die Isolation der regenerativen Zellen standardisiert in einem geschlossenen, sterilen Gefäß durchgeführt werden kann. Hierbei wurden auf Zentrifugation basierende Funktionsmodelle hinsichtlich der Zellausbeute, der Sicherheit und der Funktionalität des Zellprodukts optimiert. In den Funktionsmodellen konnten Zellen ohne manuelle Arbeitsschritte isoliert werden. Dabei wurde eine höhere Zellausbeute als bei dem Referenzsystem erreicht – bei gleichbleibender Funktionalität der Zellen und vergleichbarem Sicherheitsprofil. 

Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse können genutzt werden, um neuartige Produkte in einem hochrelevanten Feld der modernen Medizin zu entwickeln und so den Medizintechnik- und Forschungsstandort Bayern für die Zukunft stärken.

Projektfinder
.
Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

.
Projektleitung
Ludwig-Maximilians-Universität München
Anatomische Anstalt, Lehrstuhl II – Neuroanatomie
Projektpartner
InGeneron GmbH
Modell- und Formenbau Blasius Gerg GmbH