2021 Kleinprojekt

ECGAN – Erzeugung und Detektion von Anomalien in Zeitreihen mit Hilfe von Generative-Adversarial-Networks

Generative Adversarial Networks (GANs) können genutzt werden, um Verteilungen von Daten zu erlernen, wodurch neue Daten generiert oder anormale Daten erkannt werden können. Hierbei erzeugt ein Generator möglichst realistische synthetische Daten und ein diskriminierendes Netzwerk soll diese von realen Daten unterscheiden. Das Training von GANs ist jedoch sehr instabil und viele bestehende Methoden zur Detektion von Anomalien sind durch die Rekonstruktion zu ressourcenintensiv für eine Echtzeitanalyse.

links: Vergleich eines realen Herzschlags (blau) mit der Rekonstruktion (rot). Die Farbintensität der Heatmap stellt den Abstand zwischen dem realen und synthetischen Herzschlag dar. Der normale (healthy) Herzschlag kann detailliert rekonstruiert werden, der anormale Herzschlag ist wie zu erwarten nicht durch das Model rekonstruierbar, da das Netzwerk nur auf Daten der normalen Klasse trainiert wird. (Quelle: eMundo GmbH) rechts: Architektur des entwickelten β-VAEGAN Modells (Quelle: eMundo GmbH)

Ziel des Projekts war die Stabilisierung des Trainings von GANs zur Generierung von EKG-Daten und eine Beschleunigung und Verbesserung der Arrhythmiedetektion. 

Es wurden zunächst traditionelle GAN-Architekturen verbessert, indem neue Zielfunktionen und weitere Ansätze zur Stabilisierung der Trainings verwendet wurden. Da die Generierung mit üblichen Netzwerken jedoch weiterhin nicht ausreichend stabil war, wurde ein β-Variational-Autoencoder als Generator genutzt. Dies führte zu der erhofften Stabilisierung des Trainings und einer Erhöhung der Qualität der generierten Daten im Vergleich zu Vorarbeiten. 

Durch die Nutzung des Encoders wird eine deutlich schnellere Inferenz und eine Echtzeit-Anomaliedetektion ermöglicht. Zusätzlich wurde die üblicherweise stationäre und lineare Gewichtung der Rekonstruktionsqualität und der Einschätzung durch das diskriminierende Netzwerk durch eine nichtlineare Zusammensetzung der Fehlerkomponenten ersetzt, was zu einer weiteren Verbesserung der Anomaliedetektion führte. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Frameworks für die reproduzierbare Verarbeitung von EKG-Daten auf GitHub veröffentlicht.

Projektfinder
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Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

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Projektleitung
eMundo GmbH
Projektpartner
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Informatik, Forschungsgruppe Data Mining in der Medizin