2021 Kooperationsprojekt

CoVmiR – Anti-miR gegen Lungenfibrose bei COVID-19

Jüngste Studien an humanen COVID-19-Erregern haben gezeigt, dass die alveolären Makrophagen für das Fortschreiten der schweren Lungenschäden, die durch eine Infektion mit SARS-CoV-2 verursacht werden, auch für die Langzeitfolgen wie Lungenfibrose von zentraler Bedeutung sind.

Die Inhalation von RCS-21 verhindert die Bleomycin-induzierte Lungenfibrose bei Mäusen. Der Maßstabsbalken zeigt 100 μm. (Quelle: Technische Universität München, Institut für Pharmakologie und Toxikologie)

Das Forschungsprojekt befasste sich mit der Entwicklung eines inhalativen Oligonukleotids, eines Mannose-konjugierten antimiR-21, als therapeutische Strategie zur Modulation der durch eine Infektion mit SARS-CoV-2 verursachten Lungenschädigung.

Die Hochdurchsatz-Sequenzierung menschlicher Lungenproben ergab, dass miR-21 die am stärksten exprimierte signifikant hochregulierte microRNA bei COVID-19-Patienten ist. Des Weiteren zeigten Zelltyp-spezifische Analysen, dass miR-21 am stärksten in Makrophagen exprimiert ist. Systematische bioinformatische Analysen von Transkriptomen verschiedener Lungenzelltypen identifizierten den Mannose-Rezeptor 1, der natürlich vorkommende Kohlenhydratmoleküle als Ligand bindet und in das Zellinnere aufnimmt, als selektiven Oberflächenrezeptor für Lungenmakrophagen. Durch die chemische Verknüpfung von Mannose mit antimiR-21 wurde bei der Inhalation in Wildtyp-Mauslungen in vivo eine spezifische und effektive Aufnahme in Lungenmakrophagen erreicht. In einem präklinischen Tiermodell für akute entzündliche Lungenschäden verhinderte eine einmalige inhalative Gabe von Mannose-gekoppeltem antimiR-21 die Bleomycin-induzierte pulmonale Dysfunktion und Lungenschäden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die inhaltive Verabreichung von Mannosegekoppeltem antimiR-21 eine schnelle und wirksame Verabreichung an Alveolarmakrophagen ermöglicht und Entzündungen und Lungenfunktionsstörungen verhindert.

Projektfinder
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Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

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Projektleitung
Technische Universität München
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Projektpartner
Isar Bioscience GmbH