Zur Geschichte der Stiftung

Errichtung und Regelwerke

Die Bayerische Forschungsstiftung wurde als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts vom Freistaat Bayern mit dem Gesetz über die Errichtung der Bayerischen Forschungsstiftung vom 24. Juli 1990 ins Leben gerufen. Gewinne aus Wirtschaftsbeteiligungen des Freistaates (hier: Erträge aus Beteiligungen an der VIAG AG) sollten über die Forschung wieder der Wirtschaft zugeführt werden. Vorrangiges Ziel war es, mit den bereitgestellten Mitteln strategisch wichtige, anwendungsnahe Forschung zu fördern. Genau dort, wo eine intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft besondere Erfolge und eine hohe Wertschöpfung für Bayern erwarten lässt. Das Gesetz trat zum 1. August 1990 in Kraft.

Die operative Tätigkeit der Bayerischen Forschungsstiftung begann im Jahr 1991: Am 5. Februar 1991 erfolgte der Erlass der Satzung der Bayerischen Forschungsstiftung, welche die nähere Ausgestaltung der Stiftung regelt. Im Jahr 1992 wurden Grundsätze der Stiftungspolitik  bzw. Richtlinien zur Vergabe von Fördermitteln festgeschrieben. Ergänzt werden diese grundsätzlichen Leitlinien der Stiftung um Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung sowie Besondere Nebenbestimmungen der Bayerischen Forschungsstiftung für Zuwendungen.

Im Jahr 2001 notifizierte die Bayerische Forschungsstiftung das Förderprogramm „Hochtechnologien für das 21. Jahrhundert“ bei der EU. Derzeit nutzt die Stiftung den Rahmen der sog. Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) der EU.

Organe und Geschäftsstelle

Die konstituierende Sitzung des Stiftungsrats fand am 10. Juli 1991 statt. Seither tagte der Stiftungsrat rund 110-mal. Dem Stiftungsrat gehören der Ministerpräsident als Vorsitzender, weitere drei Vertreter der Staatsregierung, zwei Vertreter des Landtags und je zwei Vertreter der Wirtschaft und der Wissenschaft an.

Vorsitzende des Stiftungsrates:

  • bis Juni 1993: Ministerpräsident Dr. h. c. Max Streibl, MdL
  • Juli 1993 - Oktober 2007: Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, MdL
  • Oktober 2007 - Oktober 2008: Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein, MdL
  • Oktober 2008 - April 2018: Ministerpräsident Horst Seehofer, MdL
  • seit April 2018: Ministerpräsident Dr. Markus Söder, MdL

Die konstituierende Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats erfolgte am 2. Oktober 1991 (seither rd. 110 Sitzungen). Der Wissenschaftliche Beirat setzt sich aus je sieben Sachverständigen der Wirtschaft und der Wissenschaft zusammen.

Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats:

  • bis 1993: Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. Nikolaus Fiebiger
  • 1993 - 1998: Dr.-Ing. E. h. Dipl.-Ing. Johann Schäffler
  • 1998 - 2004: Dr. h. c. mult. Dipl.-Ing. Hermann Franz
  • 2004 - 2009: Dr. Herbert Henzler
  • 2010 - 2012: Prof. Dr.-Ing. Heinz Gerhäuser
  • 2013 - 2015: Dr. Christoph Grote
  • 2016 - 2018: Prof. Dr. Lothar Frey
  • 2019 - 2021: Prof. Dr. Guido Wirtz
  • seit Febr. 2022: Prof. Dr. Marion Merklein

Der Stiftungsvorstand konstituierte sich am 16. April 1991 (seither rd. 220 Sitzungen). Dem Vorstand gehören vier Personen an: je ein Vertreter bzw. eine Vertreterin der Staatskanzlei, des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie des Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat.

Vorsitzende des Stiftungsvorstands:

  • bis 1993: Ministerialdirektor Rudolf W. Schmitt
  • 1993 - 1999: Ministerialdirektor Dr. Rudolf Hanisch
  • 1999 - Februar 2010: Ministerialdirektor Dr. Walter Schön
  • März 2010 - 2013: Ministerialdirektorin Karolina Gernbauer
  • 2014 - Januar 2019: Ministerialdirektor Dr. Thomas Gruber
  • Seit Februar 2019: Ministerialdirigent Christian Horak

Erster ehrenamtlicher Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsstiftung war von August 1991 bis November 1992 Dr. Hans Heitzer. Ihm folgte Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h. Nikolaus Fiebiger bis 1999 in dieser Funktion nach. Im Jahr 1999 wurde die Geschäftsstelle neu strukturiert: Neben einem nunmehr hauptamtlichen Geschäftsführer wurde ein ehrenamtlicher Präsident bestellt. Erster Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung war Prof. Dr.-Ing. Dieter Seitzer (Juni 1999 bis Dezember 2005). In den Jahren 2006 bis Ende 2012 hatte em. Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Joachim Heinzl und von Januar 2013 bis Ende 2017 Prof. i. R. Dr.-Ing. Heinz Gerhäuser das Präsidentenamt der Stiftung inne. Seit Januar 2018 ist Prof. Dr. Dr. h.c. Arndt Bode Präsident der Stiftung. Als erster hauptamtlicher Geschäftsführer übernahm im März 1999 Ltd. Ministerialrat Horst Kopplinger die Leitung der Geschäftsstelle bis Mitte 2009. Von Juni 2009 bis September 2018 war Ministerialrätin Dorothea Leonhardt Geschäftsführerin. Seit Oktober 2018 ist Ltd. Ministerialrat Dr. Christian Haslbeck Geschäftsführer der Forschungsstiftung.

Seit 1. Juli 2010 ist die Stiftung Partner in der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur (ehemals Haus der Forschung). (Stand 12/2023)

Förderung und Jahresberichte

Von Beginn an teilten sich die Möglichkeiten einer Förderung in die Kategorien „Forschungsverbünde“ und „Kooperationsprojekte“ auf. Seit November 1995 besteht zudem die Möglichkeit „Kleinprojekte“ bis zu einer Zuschusssumme von 50 T€ zu beantragen, die nach einem vereinfachten Verfahren abgewickelt werden. Im Jahr 1997 erweiterte die Stiftung ihr Spektrum auch auf die Förderung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Gewährt werden Stipendien für ausländische (Post-) Doktoranden und Sachmittel für den Wissenschaftleraustausch.

Bereits in den beiden ersten Entscheidungssitzungen zu Förderprojekten  (17. Oktober 1991 bzw. 26. März 1992) wurden insgesamt 37 Mio. DM bewilligt, unter anderem für drei Bayerische Forschungsverbünde („Hochtemperatur-Supraleiter“, „Biologische Sicherheit“, „Technisch-Wissenschaftliches Hochleistungsrechnen“). Seither wurden für 1059 Projekte Fördermittel genehmigt und 509 Stipendien gewährt. Die Stiftung bewilligte bislang Projektfördermittel von rund 644 Mio. €.

Erstmals für das Jahr 1992 veröffentlichte die Bayerische Forschungsstiftung einen Jahresbericht. Seither erschienen jährlich umfassende Jahresberichte, die Einblicke in die Arbeit der Stiftung geben: Berichte über die laufenden und abgeschlossenen Förderprojekte informieren über die jeweiligen Vorhabensziele, die erreichten Ergebnisse und die Projektpartner. Gleichzeitig stellt der Jahresbericht umfassende Informationen zur Verfügung über die Antragstellung, die zu beachtenden Kriterien und die Strukturen der Stiftung (siehe: Mediathek Jahresberichte). 

(Stand 12/2023)